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"Die Zollwacht"  

   

Als im Jahr 1945 begonnen wurde die Staatsgrenze und Zollgrenze zu sichern, wurde in Rottal, Gemeinde Haugschlag, eine Zollwachabteilung errichtet. Rottal ist ein Gemeindeteil von Haugschlag und als nördlichste Gemeinde von Österreich bekannt, der nördlichste Grenzstein von Österreich befindet sich ebenso dort. Von Haugschlag führte auch eine Straße nach Neubistritz (Nová Bistrica) in die ehemalige Tschechoslowakei. Von Haugschlag bis zur Staatsgrenze ist es ca. ein Kilometer, von der Staatsgrenze bis Neubistritz ebenfalls. Haugschlag und Neubistritz waren bis 1918 wirtschaftlich eng verbunden. Erst die Grenzziehung nach dem ersten Weltkrieg trennte diese beiden Orte.

Von 1945 bis 1998, das ist die Zeit des Eisernen Vorhanges, gab es keinerlei Grenzübertritte. Für die Überwachung der Staatsgrenze war die Grenzgendarmerie zuständig und für die Überwachung der Zollgrenze die Zollwache. Da die Staatsgrenze und die Zollgrenze aber bis auf wenige Ausnahmen ident waren, wurde in den 1960er Jahren das Übertragungsgesetz geschaffen und die Zollwache bekam auch grenzpolizeiliche Aufgaben. Die bis dahin befindlichen Grenzgendarmerieposten wurden aufgelöst. In dieser Zeit begann die Zollwache, Schutzhütten zu errichten. Eine Ausnahme hinsichtlich der Grenzübertritte gab es, als in den 1980er Jahren auf Wunsch der Tschechei, Rundholz  auf einem Nebenweg nach Österreich transportiert wurde. An der Straße von Haugschlag nach Neubistritz errichtete die Tschechei einen großen Lagerplatz für Rundholz unmittelbar an der Staatsgrenze, wo das Rundholz mit tschechischen LKWs angeliefert wurde, dann mit österreichischen LKWs weiter nach Österreich transportiert wurde. Da bekam auch die Schutzhütte eine neue Funktion, weil sie als Unterkunft für die dort dienstverrichtenden Zollwachebeamten und Forstorgane diente, die mit Einfuhrformalitäten beauftrag waren. Der Nebenweg gehörte zum Zollamt Grametten, wo die Endabfertigung erfolgte.

Als ich die Einladung bekam, ich möge am 1. September 2024 um 13 Uhr zur Schutzhütte in Haugschlag kommen, hatte ich keine Ahnung, warum.

Haugschlag Gruppe

Als ich hinkam, befanden sich bereits viele Besucher dort. Bürgermeister Franz Kuben und Bürgermeister a.D. Adolf Kainz sowie Herbert Kössner von der Presse waren ebenfalls anwesend.
Ich erfuhr von Bürgermeister Franz Kuben warum die Einladung erfolgte. Die Gemeinde Haugschlag hat sich entschlossen die dort befindliche ehemalige Schutzhütte zu renovieren. Die Gemeinde stellte das Material zur Verfügung und die Landjugend der Gemeinde die Ausführung der Arbeiten. Das Endergebnis war eine neue Zollhütte (waldviertlerisch - Zoihittn) nur natürlich viel schöner als die alte. Diese neue Zollhütte soll an die Zeit der Zollwache erinnern und in Zukunft als Rasthütte für Wanderer zur Verfügung stehen.

Haugschlag Zollhütte

Es tut gut zu wissen, dass die Gemeinden und die Landjugend sich erinnern, wie ihre Väter und Großväter als Zollwachebeamte ihren Dienst verrichteten. "Danke"

Johann Skopek

Die Zollhütte befindet sich auf der rechten Seite der L62 ungefähr in der Hälfte der Wegstrecke zwischen Haugschlag und der Staatsgrenze Richtung Nova Bystrice. Die Hütte ist frei zugänglich.
Text und Bilder Johann Skopek